Meine Capoeira-Reise

Als “Contra-Mestre Simpson” bin ich in der “Roda” (Capoeira-Kreis) bekannt und (er)lebe diese einzigartige, afrobrasilianische Kampfkunst / Tanz / Kultur seit über zwei Jahrzehnten. Capoeira entwickelte sich für mich schnell zu einer Lebensphilosophie, die mir bis heute eindrucksvolle und ganzheitliche Wege hin zu einem befreiten Leben aufzeigt. Immer wieder durfte ich auf meinem bisherigen Weg Zeuge tiefgreifender Veränderungen sein, nicht nur bei mir selbst sondern auch bei anderen Capoeiralehrer und vor allem bei meinen Schülern. Die Möglichkeit durch und mit Capoeira ein selbstbestimmtes, erfülltes und glückliches Leben zu gestalten motiviert mich dazu, das lebensverändernde Potenzial dieser Kunst durch meine Arbeit mit meinen Mitmenschen zu teilen.

Meine Capoeira-Reise begann 1999, als ich Schüler von Mestre Paulo ‘Sorriso’ Mendes wurde. Durch ihn eröffnete sich mir die Welt der Capoeira und bis heute begleitet Mestre meine Schritte innerhalb und außerhalb der Roda.

Ich wurde Teil der Grupo Cativeiro Capoeira, einer internationalen Capoeira-Gruppe, die 1978 in Brasilien von Mestre Miguel Machado mitbegründet wurde und bis heute unter seiner Leitung steht. Das Motto der Gruppe “Sei niemandes Sklave“ erinnert sowohl an die Wurzeln der Capoeira als Befreiungskampf während der Kolonialzeit, als auch an die Notwendigkeit auch heute für Freiheit und selbstbestimmtes Zusammenleben einzustehen.

Während meiner zahlreichen Reisen durch Deutschland, Europa und Brasilien nahm ich an zahlreichen Lehrgängen und Veranstaltungen teil und sammelte wertvolle Erfahrungen mit verschiedenen Meistern und Gruppen.

2004 verschlug es mich in die Karibik, wo ich die Ortsgruppe „Grupo Cativeiro Capoeira – Jamaica“ gründete, die ich für 15 Jahre leiten sollte.

Die Arbeit in Jamaika involvierte vor allem Kinder und junge Erwachsenen aus Kingstons‘ Armenvierteln in Capoeira-Projekte.

In Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen Organisationen konnte ich die Entsendung mehrerer brasilianischer Capoeira-Ausbilder nach Jamaika erreichen, von denen einige sogar mehrere Jahre auf der Insel verblieben und dort die Verbreitung unserer Kunst maßgeblich unterstützten.

2007 war ich Mitbegründer der in Jamaika ansässigen gemeinnützigen Organisation „Capoeira Alafia“ (CA). Das Hauptaugenmerk lag auf der Förderung von Frieden und Gewaltlosigkeit durch Capoeira sowie auf einem harmonischen Zusammenleben mit der Umwelt durch Permakultur- und Recyclingprojekte. Als Geschäftsführer leitete ich das CA-Programm „Capoeira für Frieden“ sowie auch unsere Umweltprojekte, wie z.B. den Aufbau eines ganzheitlichen Trainingszentrums auf einem Berggipfel bei Kingston.

2009 wurde ich mit dem Rang „Contra-Mestre“ ausgezeichnet.

Als Präsident und Mitbegründer der Jamaican Capoeira Federation (JACF) arbeitete ich daran, Capoeira als Sportart zu etablieren, organisierte die erste jamaikanische Capoeira-Meisterschaft und registrierte die Organisation beim Internationalen Capoeira Verband (FICA).

Seit 2013 darf ich Capoeira-Kurse im Rahmen des offiziellen Lehrplans des „ Edna Manley College for Visual and Performing Arts“ anbieten. Als Teilzeitdozent wurde ich nach Prüfung durch das Gremium als „Meister-Lehrer“ anerkannt und erhielt bei regelmäßig erhobenen Leistungsbewertungen von Mitarbeitern / Kollegen stets hervorragende Ergebnisse.

Um die Finanzierung von Projekten in Jamaika zu verbessern, habe ich die Gründung des in Deutschland ansässigen gemeinnützigen Vereins „Förderverein Capoeira Alafia e.V.“ inspiriert, der zu einem wichtigen Unterstützer der Arbeit von CA wurde.

Mehrere Jahre lang bot ich für eine internationale Nichtregierungsorganisation Sicherheits-Einweisungen und Selbstverteidigungs-Lehrgänge für internationale Freiwillige und aus dem Exil zurückkehrende Jamaikaner an.

Während meiner Zeit in Jamaika wurde ich mehrfach eingeladen, Capoeira-Workshops in den USA, Kanada und Deutschland zu unterrichten.

Als Gastdozent wurde ich eingeladen, über meine Arbeit in Jamaika an deutschen Universitäten, Schulen und bei lokalen Capoeira-Treffen zu berichten.

Zusammen mit Vertretern anderer in Jamaika ansässiger Organisationen wurde ich 2014 von „ Fight for Peace“ nach Brasilien eingeladen. Anschließend wurde Capoeira Alafia Teil des Global Alumni-Programms, welches darauf in die globale „Fight for Peace Alliance“ überging.

CA wurde Partnerorganisation des Safer Communities Programme Jamaica (SCPJ). Als Capoeira-Coach arbeitete ich in diesem Programm zudem in allen sechs Zielgemeinden in Downtown, Kingston, sowohl in Jugend-/Gemeindezentren als auch in einer Jugendstrafanstalt und einem Hochsicherheitsgefängniss mit traumatisierten und gewaltbereiten Kindern und Erwachsenen.

Als Teil des SCPJ war ich auch Dozent von Sport für Entwicklungs-Lehrgängen und Weiterbildungen für Wärter und andere Mitarbeiter des Gefängnispersonals.

Zusammen mit einem Verhaltenspsychologen entwarf und leitete ich psychologische Erste-Hilfe-Workshops für Jugendbetreuer, Eltern, Lehrer und Mitarbeiter lokaler Gemeinden, Hilfsorganisationen und Unternehmen.

Ich bin derzeit in Deutschland ansässig und biete regelmaesiges Training in Eckental und Lauf (Bayern), sowie individuelle Lehrgänge, Trainingseinheiten, Vorträge und Beratungen für Einzelpersonen und Gruppen an.

Capoeira Galerie

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